
Amateurfußball ist Hobby und soll Spaß machen – Spielern, Zuschauern und Ehrenamtlern gleichermaßen.
Im Amateurfußball hat sich in den letzten Jahren jedoch eine Preisspirale nach oben entwickelt, die es den – selbstverständlich ohne Vergütung tätigen – Ehrenamtlern immer schwerer macht, die nötigen Gelder beizuschaffen. Neben Steuern, Nebenkosten und sonstigen Ausgaben geht manch einem Verein da die Luft aus. Das wollen wir nicht mehr mitmachen und haben uns bewusst für ein neues Konzept entschieden.
Der Vorstand des SV Wallerfangen hat sich zu einem Vorgehen entschlossen, das nicht nur unseren Verein betrifft, sondern vielleicht auch eine Wegentscheidung für den Amateurfußball generell ist – eine Entscheidung die Mut erfordert, aber gleichzeitig eine Notwendigkeit darstellt: Wir werden den Weg überzogener Spielergehälter nicht mehr länger mitgehen!
Der geschäftsführende Vorstand hat sich dabei selbstkritisch mit den Gegebenheiten im Amateurfußball befasst. Auch wir gehören zu den Vereinen, die Transfers tätigen, aber anschließend zunehmend mit Bauchschmerzen ins Bett gehen.
Was einst von Leidenschaft, Zusammenhalt und echtem Vereinsgeist geprägt war, weicht immer stärker einem finanziellen Wettrüsten. Spieler sehen in ihrem Hobby einen Nebenerwerb, wechseln nicht mehr aus Gründen der Identifikation, nein es geht meist um die Frage, wo es ein paar Euro mehr gibt. Doch wohin führt das?
• Kleine gewachsene Vereine können sich nicht mehr am Markt halten und verschwinden, weil sie nicht mehr konkurrenzfähig sind.
• Ausgebildete Spieler werden über Ablösen teuer eingekauft.
• Sponsorenmittel, die eigentlich dem gesamten Verein zugutekommen sollen, fließen zunehmend in überhöhte Zahlungen an Einzelne.
Das ist nicht (mehr) unser Weg – und das darf auch nicht die Zukunft des Amateurfußballs sein!
Unser neuer Kurs lautet daher: Nachhaltigkeit statt Kurzfristigkeit!
Der Vorstand des Vereins hat eine Verantwortung gegenüber den Mitgliedern, seiner Jugend und auch der gesamten Vereinsgemeinschaft. Deshalb setzen wir klare Prioritäten:
• Identifikation: Wir wollen Spieler, die unseren Verein nicht als Durchgangsstation sehen, sondern als Heimat.
• Nachwuchs statt teure Transfers: Jeder Euro, den wir in die Jugend investieren, stärkt unsere Zukunft mehr als jede kurzfristige Verpflichtung.
• Ehrliche Werte statt finanzieller Wahnsinn: Wir strecken uns nach der Decke, die wir haben, ohne unser Fundament zu gefährden.
Dieser Weg wird nicht einfach sein. Nach schönen, sehr erfolgreichen Zeiten, die wir natürlich nicht missen wollen, werden wir sportlich einen Umbruch erleben. Der Vorstand des SV Wallerfangen ist aber davon überzeugt, dass wir am Ende stärker dastehen werden – als Verein, der sich auf echte Werte besinnt.
Daher haben wir die Bitte
an die Sponsoren: Unterstützt nachhaltige Konzepte statt kurzfristiger Erfolge;
an die Fans: Steht zu eurem Verein, auch wenn er sich gegen den finanziellen Wahnsinn stellt.
Konsequenz all dessen ist, dass unsere Mannschaft in der nächsten Runde in der Kreisliga antreten wird. Und um es auch ausdrücklich zusätzlich zu sagen, am Trainer hat es definitiv nicht gelegen. Wir sind sehr froh, dass Marc Hassel uns zur Seite steht – als Trainer und auch als Mensch. Gemeinsam mit dem Vorstand hat er die Entscheidungsfindung positiv begleitet und mitgetragen.